Listen Closely 02, “Mallinger Schraml Heinzle – Jetset Suite” ist veröffentlicht und wurde bereits sehr positiv rezensiert.
Ein in einen ungemein weichen Klang gebetteter Versuch einer stileübergreifenden Interpretation des Begriffs Kammermusik ist es geworden, das Erstlingswerk „Jetset Suite“ (Listen Closely) des Wiener Trios Mallinger/Schraml/Heinzle. Mit Violine, Bass und Kontrabass für eine Jazzformation eher ungewöhnlich instrumentiert, erschaffen sich die drei Musiker eine Klangsprache, welche ihren Ausdruck in einer sehr edlen aber doch bestimmten Zurückhaltung findet. Es sind nicht die großen Soloeinlagen oder komplexen Passagen die regieren, nicht das augenscheinliche sich im Virtuosentum Üben, welches betrieben wird, sondern das dezente, perfekt aufeinander abgestimmte, sehr vielschichtige Zusammenspiel, welches die buntesten klanglichen Blüten treibt. Präsentiert wird „Jetset Suite“ am 29. Juni in de Mikes Werkstatt in Wien.
Das Erstlingswerk von Christoph Mallinger (Violine), Reinhard Schraml (Gitarre) und Martin Heinzle (Kontrabass) ist wohl genau das, was man eine überaus gelungene und beeindruckende Punktlandung bezeichnet. Es passt wirklich alles, die Musik im Allgemeinen, die wirklich erstklassigen und wunderbar arrangierten Stücke, der Sound, die heimelige und warme Atmosphäre, welche dieser entstehen lässt, sowie die wohl dosierte Verspieltheit, die dem Ganzen eine immense Leichtfüßigkeit und Eleganz verleiht.
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Von aller Kopflastigkeit weit entfernt, erschließen sich die insgesamt neun Nummern des Dreiergespanns vom ersten Moment an. Anstatt sich in einem großen musikalischen Wettstreits zu üben, zu welchem Mallinger, Schraml und Heinzle ganz ohne Zweifel befähigt wären, widmet sich das Trio vielmehr dem Erschaffen eines wirkungsvollen homogenen und runden Gesamtsounds. Man lässt sich gegenseitig aber genügend Raum, sich zu entfalten und kreiert auf diesem Weg eine sehr vielschichtige und facettenreiche Klangkulisse, die in buntesten Farben schimmert. Stilistisch unterwerfen sich die drei in Wien ansässigen Musiker natürlich keinerlei Einschränkungen. Was sie versuchen, auf den Weg zu bringen, ist eine Art kammermusikalischer Interpretation des Jazz versetzt mit vielen Elementen anderer verschiedener Spielformen und -arten. So finden sich in den Kompositionen ebenso Einflüsse aus den verschiedenen Folkmusiken, von Südamerika bis zum Balkan, und dem Rock wieder. Eine Mischung, wie sie wohl vielfältiger kaum sein kann. (mt)
Die vollständige Rezension gibt es hier.