Panto im Jazzpodium

Eine CD-Kritik im Jazzpodium:

Werner Zangerle
Panto

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Werner Zangerle ist ein Saxophonist mit einem interessanten, individuellen Konzept. Gleichzeitig verfügt er über eine geistige Verbindung zur modernen Tradition bis zu seinem Landsmann Hans Koller.
Und seine Auffassung erweist sich doch als absolut zeitgenössisch, vor allem frei von Klischees, wie seine CD „Panto“ mit ausschließlich eigenen Kompositionen demonstriert.

Der gebürtige Salzburger, heute 33 Jahre alt, kam über Linz nach Wien, wo er unter anderem im führenden Club der Stadt, dem „Porgy & Bess“, Auftritte hat. Dass der Musiker sein Studium mit einer Magisterarbeit über die Tristano-Schule abgeschlossen hat, verleitet ihn nicht zu einem Versuch des oberflächlichen Revivals oder direkten Nacheiferns. Es wird allerdings plausibel beim Anhören von Stücken der CD wie „Spiral“, „It’s Getting Cold“ oder „Let Fools Be Fools“.

Die Musik des Quartetts mit Matthias Löscher an der Gitarre, Matthias Pichler am Bass und Klemens Marktl am Schlagzeug zu Zangerles Tenorsaxophon ist indes auf sehr moderne Art „cool“: Sie stellt die lineare Entwicklung voran, doch statt auf hypertrophe Komplexität wird auf offene, sensible Interaktion der Schwerpunkt gelegt. Und die vier Musiker haben – wie etwa das Titelstück verrät – auch an den musikalischen Entwicklungen seit dem Free Jazz und an denen der zeitgenössischen Postmoderne nicht vorbeigehört. – Günter Buhles, Jazzpodium 09/2012

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